Erschienen in:
04.10.2017 | Akupunktur | Fokus
Naturheilverfahren, komplementäre und integrative Therapien in Deutschland
Eine Bestandsaufnahme
verfasst von:
Dr. Nadja Klafke, Ph.D., M.A., Prof. Dr. med. Stefanie Joos
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Die Inanspruchnahme von Verfahren aus der Komplementären und Integrativen Medizin (KIM) ist in der deutschen Allgemeinbevölkerung stark verbreitet, insbesondere bei chronisch Kranken, darunter viele Patienten mit onkologischen Erkrankungen. Viele KIM-Verfahren (z. B. Misteltherapie oder andere Phytotherapeutika, Akupunktur, Mikronährstoffe, Yoga, Aromatherapie, etc.) haben das Potenzial, die Lebensqualität sowie spezifische somatische und psychische Symptome der Patienten zu verbessern. Allerdings bergen gerade pflanzliche Stoffe auch das Risiko von Interaktionen mit anderen Arzneimitteln, weshalb eine kompetente ärztliche Beratung in diesem Bereich unabdingbar ist. Umfragen zeigen, dass onkologisch erkrankte Patienten ein hohes Informationsbedürfnis gerade während der Supportivtherapie und in der Nachsorge haben und sich eine entsprechende kompetente Begleitung u. a. durch ihren Hausarzt wünschen. Vor diesem Hintergrund werden derzeit Schulungen und Kommunikationstrainings für Hausärzte entwickelt und evaluiert. Eine weitere positive Entwicklung der letzten Jahre sind stationäre und tagesklinische Versorgungskonzepte der sog. integrativen Onkologie, die zunehmend von evidenzbasierten KIM-Verfahren gekoppelt mit kompetenter Beratung zur Stärkung der Patientenkompetenz Gebrauch machen.