Zusammenfassung
Der Kaiserschnitt ist eine fast 4000 Jahre alte Prozedur, die ursprünglich zur Rettung des Neugeborenen unter Aufgabe des Lebens der Mutter diente. Erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist der Kaiserschnitt eine Prozedur, die sowohl die Mutter als auch das Neugeborene regelhaft überleben. In Deutschland werden aktuell ungefähr ein Drittel aller geborenen Kinder per Kaiserschnitt entbunden. Nur bei einem geringen Anteil (ca. 1,6%) aller mütterlichen Todesfälle (1–1,4/10.000 Geburten) im Rahmen einer Kaiserschnittentbindung ist eine anästhesiologische Komplikation ursächlich. Aktuell sind rückenmarknahe Regionalverfahren (Spinalanästhesie, Epiduralanästhesie oder die kombinierte Spinal-Epidural-Anästhesie) die bevorzugten Anästhesieverfahren für einen Kaiserschnitt. Eine Allgemeinanästhesie zur Schnittentbindung wird nur in der absoluten Notfallsituation oder bei speziellen mütterlichen oder kindlichen Indikationen durchgeführt.