29.04.2024 | Diabetische Retinopathie | Leitthema
Diabetische Retinopathie und diabetisches Makulaödem
verfasst von:
Dr. med. Svenja Dick, Prof. Dr. med. Nicolas Feltgen, Prof. Dr. med. Carsten Framme, MD, MBA, FEBO
Erschienen in:
Die Diabetologie
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die diabetische Retinopathie und das diabetische Makulaödem stellen wesentliche okulare Komplikationen bei Diabetes mellitus dar. Die diabetische Retinopathie nimmt den 3. Platz der Erblindungsursachen in Deutschland ein, und sie ist ein eigenständiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Mortalität. Basis der Diagnosestellung und Stadienbestimmung ist die augenärztliche Untersuchung mit ergänzender apparativer Diagnostik. Die klassische Standardtherapie der proliferativen diabetischen Retinopathie ist die panretinale Laserkoagulation. Das diabetische Makulaödem wird mittels intravitrealer operativer Medikamentenapplikation (IVOM) von vorwiegend VEGF-Inhibitoren (VEGF: vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor [„vascular endothelial growth factor“]) behandelt. In neuerer Zeit wurden zusätzliche Medikamente für die IVOM-Therapie zugelassen, welche die Möglichkeit verlängerter Dosierungsintervalle dieser chronischen Therapie versprechen. Als weiterer Aspekt nimmt das augenärztliche Screening eine entscheidende Stellung ein, wobei diesbezüglich in der aktuellen NVL Typ-2-Diabetes (NVL: Nationale VersorgungsLeitlinie) aus dem Jahr 2023 Empfehlungen gegeben werden. Zudem ergeben sich in diesem Bereich Perspektiven bezüglich der Nutzung digitalisierter Anwendungen sowie der künstlichen Intelligenz.