Erschienen in:
15.10.2018 | Harninkontinenz | Panorama
Prävalenz höher als angenommen
Tabuthema koitale Inkontinenz
verfasst von:
Dr. Robert Bublak
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
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Sonderheft 1/2018
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Auszug
_ Zum breiten Spektrum der Inkontinenzprobleme zählt auch die koitale Inkontinenz, also der unwillkürliche Urinabgang während des Geschlechtsverkehrs. Zu unterscheiden sind hierbei zwei Formen: Harninkontinenz bei der Penetration und während des Orgasmus. Koitale Inkontinenz tritt oft gemeinsam mit anderen Inkontinenzformen auf, wie aus früheren Studien hervorgeht. In einer aktuellen Studie [Gray T et al. Int Urogynecol J. 2018;29:969–78] wurden 2.312 Frauen bei einem Klinikbesuch mittels Fragebogen nach koitaler Inkontinenz befragt. Von den allgemein inkontinenten Frauen gaben 48 % an, auch von koitaler Inkontinenz betroffen zu sein. Unter den Frauen ohne allgemeine Blasenschwäche lag der Anteil koitaler Inkontinenz bei 1 %. Häufig wird das Problem weder vom behandelnden Arzt, noch der betroffenen Patientin angesprochen. Die Studienautoren empfehlen daher, Frauen mit urogynäkologischen Problemen, besonders jene mit anderen Inkontinenzsymptomen, gezielt nach einer koitalen Harninkontinenz zu fragen. Denn diese Form zu erkennen und zu behandeln ist besonders wichtig, da sie große Auswirkungen auf das Sexualleben und damit einhergehend auf die allgemeine Lebensqualität der Betroffenen hat. …