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Erschienen in: Gynäkologische Endokrinologie 4/2020

31.08.2020 | Koronare Herzerkrankung | Leitthema

Kardiovaskuläre Risiken von Kindern nach assistierter Reproduktion – eine systematische Übersicht

verfasst von: C. Sitzberger, R. Oberhoffer-Fritz, A. Freiberger, A. Brössner, J. Engelhard, R. Felberbaum, A. Wacker-Gußmann

Erschienen in: Gynäkologische Endokrinologie | Ausgabe 4/2020

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Zusammenfassung

Hintergrund

Weltweit wurden bislang mehr als 5 Mio. Kinder nach Einsatz von Verfahren der assistierten Reproduktionsmedizin („assisted reproductive technology“ [ART]) geboren. Ob bei diesen Kindern kardiovaskuläre Veränderungen mit Langzeitfolgen auftreten, ist noch unklar. Ziel der vorliegenden Übersicht war es, die Literatur in Bezug auf kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Kindern nach ART zu bewerten.

Methoden

Eine systematische Literaturrecherche wurde in PubMed durchgeführt. Gesucht wurde mit einzelnen oder kombinierten Stichwörtern: ART; intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI); In-vitro-Fertilisation (IVF); Herzkrankheiten; Herzrisikofaktor und kardiovaskulärer Gesundheitszustand. Studien, die zwischen Januar 2000 und Januar 2019 veröffentlicht wurden und in direktem Zusammenhang mit möglichen Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach ART standen, wurden aufgenommen. Studien mit Tierversuchen wurden ausgeschlossen.

Ergebnisse

Insgesamt 15 Studien konnten gefunden werden, die Hinweise auf kardiovaskuläre Veränderungen bei Kindern nach ART feststellten. Dabei zeigten sich folgende Veränderungen: signifikante Veränderungen des Blutdrucks sowie ein erhöhtes Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln. Ebenso zeigte sich eine generalisierte vaskuläre Dysfunktion, die wahrscheinlich auf eine vorzeitige Gefäßalterung zurückzuführen ist. Dieses Problem scheint bereits in der fetalen Lebensphase zu entstehen und nicht mit elterlichen Faktoren, sondern mit dem ART-Verfahren zusammenzuhängen.

Schlussfolgerung

Es zeigten sich Hinweise auf vermehrte kardiovaskuläre Veränderungen nach ART. Um den Einfluss von ART auf das kardiovaskuläre Gefäßsystem der Kinder zu evaluieren, bedarf es allerdings weiterer kontrollierter Langzeitstudien.
Literatur
5.
Zurück zum Zitat Deutsches IVF-Register (Hrsg) (2017) DIR Jahrbuch. Krause & Pachernegg GmbH, Verlag für Medizin und Wirtschaft, Gablitz Deutsches IVF-Register (Hrsg) (2017) DIR Jahrbuch. Krause & Pachernegg GmbH, Verlag für Medizin und Wirtschaft, Gablitz
7.
Zurück zum Zitat Frick M, Neunteufl T, Schwarzacher SP et al (2002) Flußvermittelte Vasodilatation (FMD) der Arteria brachialis: Methodik und klinischer Stellenwert. J Kardiol 9:439–444 Frick M, Neunteufl T, Schwarzacher SP et al (2002) Flußvermittelte Vasodilatation (FMD) der Arteria brachialis: Methodik und klinischer Stellenwert. J Kardiol 9:439–444
Metadaten
Titel
Kardiovaskuläre Risiken von Kindern nach assistierter Reproduktion – eine systematische Übersicht
verfasst von
C. Sitzberger
R. Oberhoffer-Fritz
A. Freiberger
A. Brössner
J. Engelhard
R. Felberbaum
A. Wacker-Gußmann
Publikationsdatum
31.08.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Gynäkologische Endokrinologie / Ausgabe 4/2020
Print ISSN: 1610-2894
Elektronische ISSN: 1610-2908
DOI
https://doi.org/10.1007/s10304-020-00335-w

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