Erschienen in:
08.09.2023 | Strahlentherapie | Medizin aktuell
DIBH: Tief einatmen zum Schutz des Herzens
verfasst von:
Dipl.-Biol. Friederike Klein
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
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Ausgabe 5/2023
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Auszug
Insbesondere bei der Strahlentherapie eines linksseitigen Mammakarzinoms kann das Herz langfristig Schaden nehmen. Die "Strahlentherapie bei tiefer Einatmung" ("deep inspiration breathhold", DIBH) kann dem entgegenwirken. Durch tiefes Einatmen und Luftanhalten könne die Herzspitze aus dem Bestrahlungsfeld herausgehalten werden, erläutere Prof. Stefanie Corradini, München. In der SAVE-HEART-Studie konnte so die mittlere Herzdosis bei der heute üblichen hyperfraktionierten Bestrahlung eines Mammakarzinoms um 37 % und die maximal Herzdosis um 42 % reduziert werden. Damit könne das Strahlentherapie-induzierte 10-Jahres-Risiko für einen Myokardinfarkt oder eine kardiovaskulär bedingen Tod von 0,51 % auf 0,33 % gesenkt werden, so Corradini [Gaal S et al. Radiat Oncol 2021;16:89]. Das Grundrisiko für ein solches schweres kardiovaskuläres Ereignis war in der Population allerdings mit 3,08 % wesentlich größer als das Risiko durch die Bestrahlung. Deshalb sollte die Brustkrebserkrankung immer auch zum Anlass genommen werden, das kardiovaskuläre Risiko zu erheben, auf die Bedeutung von Maßnahmen wie Rauchstopp oder Kontrolle von Bluthochdruck und Hyperlipidämie hinzuweisen und die Patientin gegebenenfalls an den Hausarzt zu verweisen, findet Corradini. …